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Diabetes mellitus ist eine chronische Erkrankung, die Menschen in jedem Alter betreffen kann.

Im Vordergrund der Stoffwechselstörung steht ein dauerhafter Anstieg der Blutglukose aufgrund unzureichender oder fehlender Insulinwirkung.

Je nach zugrundeliegendem Mechanismus werden verschiedene Diabetesformen unterschieden. Ca. 95% entfallen auf den Typ2- Diabetes, der mittlerweile in jedem Alter anzutreffen ist.

Was ist die Ursache für diese „Diabetesepidemie“ (International Diabetes Federation)?

Das körpereigene Insulin kann aufgrund einer Blockadewirkung durch Übergewicht wegen überkalorischer und energiedichter Ernährung (Fastfood und sog. Soft drinks als Beispiele) und Bewegungsmangel nur unzureichend wirken, wodurch es zu chronisch hohen Blutzuckerwerten kommt.

In Deutschland gehen wir derzeit von ca. 10% Betroffener mit Diabetes mellitus aus, was ca. 8 Mill. [1] Menschen entspricht. Diese Zahl wächst kontinuierlich mit einer hohen Dunkelziffer.

Trotzdem lässt sich Diabetes gut behandeln. Diabetologen wie ich als Leiter eines interdisziplinären Behandlungsteams, zu dem auch Diabetesberater und Ernährungsfachleute gehören, schulen Menschen mit Diabetes, damit diese in die Lage versetzt werden, ihr tägliches Diabetesmanagement selbst in die Hand zu nehmen. Der Diabetologe wird zum Coach, der den Wissensfortschritt begleitet, die richtige Therapie einleitet und modifiziert, wenn die Krankheit voranschreitet.

Diabetes ist noch nicht heilbar. Sollte Ihnen jemand etwas anderes erzählen, ist er unseriös und für Sie nicht von Hilfe.

Durch geschickte Kombination aus Gewichtsreduktion, Intensivierung der körperlichen Aktivität und medikamentöser Behandlung lässt sich der Blutzucker senken und auch gefäßschädigende Blutzuckerspitzen (und auch -absenkungen, beides zusammen als Glukosevariabilität bezeichnet) weitestgehend vermeiden.

Mittlerweile gibt es eine breite Auswahl von Diabetesmedikamenten: welches davon für Sie optimal ist, vielleicht auch in Kombination, ermittle ich dann mit Ihnen zusammen individuell unter Beachtung internationaler Therapieleitlinien und Studienergebnissen.

Möglichst normnahe Blutzuckerwerte über lange Zeit sind der beste Garant für ein Fehlen von diabetesbedingten Folgeschäden an den kleinen (z.B. Netzhaut der Augen) und großen Gefäßen (wie Herzkranzgefässe).

Vierteljährliche Laboruntersuchungen, welche auch das HbA1c, ein Mittelfrist- Parameter zur Beurteilung der mittleren Glukosehöhe, enthalten, erlauben eine Beurteilung der Einstellungsgüte.

Wir Diabetologen haben den glukozentrischen Blick auf Diabetes mittlerweile aufgegeben und wissen, dass eine gute Diabeteseinstellung nur erzielt werden kann, wenn neben Glukose auch Blutdruck, Werte des Fettstoffwechsels und Gerinnung beachtet und optimal eingestellt werden.


[1] diabetesde.org